Wie funktioniert ein LVS? Welches ist das beste Lawinenverschüttetensuchgerät und was sind die wichtigsten Merkmale? In der Übersicht findest du alle wichtigen Informationen.
Ein Lawinenverschüttetensuchgerät, kurz LVS, hilft dabei, verschüttete Personen nach einer Lawine schnell zu orten. Ausserhalb von gesicherten Pisten sollte beim Schneesport – beim Skitouren, Freeriden oder bei Schneeschuhwanderungen – ein LVS getragen werden. Das Gerät sendet und empfängt Signale, um den Standort von verschütteten Personen zu bestimmen. Das bedeutet, dass alle Personen in der Gruppe ein eigenes LVS-Gerät benötigen. Solange die Gruppe unterwegs ist, bleiben die Geräte auf «Senden» eingestellt. Wenn eine Person gesucht werden muss, schalten die Personen die Suchen ihre Geräte auf «Empfangen». Auf dem Bildschirm erscheint dann die Richtung sowie die Distanz zur verschütteten Person, beziehungsweise deren LVS.
Die Handhabung der Geräte ist zwar einfach, trotzdem ist regelmässiges Training entscheidend, um im Notfall schnell und richtig zu handeln. Denn, im Training wird auch gelernt, wie Personen nach der Suche ausgegraben und geborgen werden.
Wichtig ist, dass auf dem Gerät eine aktuelle Software installiert ist und es dem aktuellen Stand der Technik entspricht. In neueren Geräten sind massiv schnellere Prozessoren verbaut, die Daten und Signale sehr schnell verarbeiten. LVS-Geräte sind nicht günstig, können im Ernstfall aber Leben retten. Deshalb lohnt es sich, ein neues Gerät zu kaufen und die Software anschliessend regelmässig zu aktualisieren.
Mit den Modellen von Mammut und Pieps triffst du eine gute Wahl. Sie unterscheiden sich nur minimal in ihren Funktionen.
Halte dich an die Angaben in der Bedienungsanleitung deines Geräts. Die meisten Hersteller empfehlen fürs Tragen jeweils ihr eigenes System. Damit lassen sich Lawinenverschüttetensuchgeräte vor der Brust fixieren. Wichtig: Wenn du das LVS so trägst, sollte es immer von mindestens einer Bekleidungsschicht bedeckt sein. Bei einem Lawinenabgang ist es so besser vor Beschädigung geschützt und kann nicht so einfach weggerissen werden.
Bei manchen Geräten empfehlen die Hersteller auch, sie in einer Hosen- oder Jackentasche zu verstauen. Achte dann darauf, dass der Reissverschluss deiner Tasche immer geschlossen ist. Solltest du von einer Lawine erfasst werden, kann es sonst leicht passieren, dass das LVS-Gerät aus der Tasche fällt.
Das Lawinenverschüttetensuchgerät sollte immer mindestens 30 Zentimeter Abstand zu anderen Geräten wie Smartphone oder GPS-Uhr haben. Damit kannst du Störungen vermeiden. Achte bei Geräten in Hosen- und Jackentaschen deshalb darauf, dass du andere Geräte auf der anderen Körperseite trägst.
Ein Lawinenverschüttetensuchgerät ist im Notfall eine grosse Hilfe, aber keine Garantie, dass Verschüttete gefunden werden. Unternehme Skitouren deshalb nie leichtsinnig. Nimm an einer von Profis geführten Tour teil oder informiere dich umfassend über die aktuelle Lawinensituation und plane die Tour sorgfältig. Gehe keine Risiken ein und trainiere den Umgang mit dem LVS-Gerät regelmässig.
Die Reichweite gibt an, wie weit das Signal des Geräts reicht und beeinflusst deshalb, in welchem Umkreis eine verschüttete Person gefunden werden kann. Die meisten Geräte haben eine Reichweite von bis zu 70 Metern. Dies kann in der Praxis aber je nach Gelände und anderen äusseren Einflüssen stark variieren.
Auch die Suchstreifenbreite unterscheidet sich je nach Gerät. Diese gibt an, in welcher Breite das Gerät Signale empfangen kann. Je grösser dieser Wert, desto schneller kann eine Person unter Umständen gefunden werden. Die Streifenbreite deckt je nach Gerät bis zu 80 Meter ab.
Wichtig: Reichweite und Suchstreifenbreite variieren je nachdem auch aufgrund des Geländes oder äusseren Einflüssen wie Störungen wegen anderer elektronischer Geräte, Hochspannungsmasten oder Mobilfunkantennen. Überprüfe das LVS-Gerät regelmässig auf seine Funktionalität, verwende frische Batterien und übe dich im Umgang mit dem Gerät.
LVS-Geräte sind nur ein Teil der Sicherheitsausrüstung. Zu einem kompletten Set gehören zusätzlich eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde. Mit der Sonde prüfst du, wie tief unter dem Schnee und wo genau die verschüttete Person liegt, nachdem du sie mit dem LVS gefunden hast. Mit der Schaufel gräbst du die Person anschliessend aus. Mit den Händen ist das nicht möglich, weil der Schnee einer Lawine häufig stark zusammengepresst ist. Deshalb: Die gesamte Sicherheitsausrüstung funktioniert nur im Zusammenspiel aller drei Komponenten: LVS, Sonde und Schaufel. Das ist zwar zusätzliches Gepäck, es lohnt sich aber allemal, für den Notfall gerüstet zu sein.
Überprüfe dein LVS-Gerät regelmässig auf mechanische Beschädigungen wie Risse oder Kratzer. Stelle sicher, dass alle Tasten richtig funktionieren und die Batterien einen ausreichenden Ladestand aufweisen – bei einer eintägigen Tour sind das mindestens 50 %. Nimm die Batterien am besten aus dem Gerät, wenn du es während längerer Zeit nicht brauchst. So stellst du sicher, dass die Batterien nicht auslaufen und dein Gerät beschädigen.
Prüfe vor jeder Skitour zuhause, ob der Sende- und Empfangsmodus funktioniert und führe wenn möglich einen Selbsttest durch. Am besten machst du das einige Tage vor der geplanten Tour, damit dir genügend Zeit bleibt, entweder ein anderes LVS zu besorgen oder deines reparieren zu lassen. So vermeidest du, dass du am Tag der Tour ohne oder mit einem mangelhaften Gerät unterwegs bist.
Lagere das Lawinenverschüttetensuchgerät an einem trockenen Ort. Lass es bei Mängeln von einer Fachperson überprüfen.
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