Welche Kletterschuhe brauche ich zum Bouldern? Wann sind Kletterschuhe zu eng und gibt es überhaupt einen Unterschied von Kletterschuhen und Boulderschuhen? Hier findest du eine Übersicht zu den wichtigsten Eigenschaften von Kletterschuhen.
Das Wichtigste zuerst: Kletterschuhe müssen zu deinem Fuss passen, zu deinem Können und dem hauptsächlichen Einsatzbereich. Das heisst, Kletterschuhe sind verhältnismässig bequem, entsprechen deinem Kletterniveau und passen zu deiner bevorzugten Aktivität – zur Kletterhalle, zur Boulderhalle oder nach draussen an den Fels.
Verschiedene Arten von KletterschuhenKletterschuhe gibt es in verschiedenen Varianten, Grössen und Breiten. Nur sehr selten ist ein Modell ausschliesslich Kletterschuh oder Boulderschuh. Viel mehr hängt die Wahl eines passenden Schuhs von deinem Kletterniveau ab und davon, ob du mehr drinnen oder draussen kletterst.
Man unterscheidet grob zwei Arten von Kletterschuhen – flache und solche mit Vorspann oder Downturn. Grundsätzlich gilt: Je besser deine Füsse trainiert sind, desto mehr kannst du den Schuh mit den Zehen beeinflussen, und je härter die Schuhe sind, desto mehr unterstützen die Schuhe.
Kletterschuhe kaufen ist gar nicht so einfach; sie sollen eng anliegen, aber nicht schmerzen. Die folgenden Tipps helfen dir, die richtige Grösse zu finden.
Achte beim Kletterschuh auf:
Kletterschuhe trägt man barfuss. Berücksichtige das beim Anprobieren und schlüpfe nur mit Strumpfsöckchen in die Schuhe.
Die Grösse variiert stark je nach Marke. Probiere vor dem Kletterfinken kaufen am besten verschiedene Modelle von verschiedenen Marken an.
Kletterschuhe aus Leder dehnen sich mit der Zeit etwas aus. Solche aus synthetischen Materialien behalten ihre Form.
Eine Testwand hilft, die Kletterschuhe besser einschätzen zu können. Klettere einige Züge, um ein Gefühl für die Schuhe zu erhalten.
Achte bei deinen Füssen auf:
Deine Füsse sind nicht genau gleich gross. Berücksichtige das beim An- und Ausprobieren der Schuhe.
Probiere die Kletter- oder Boulderschuhe am Nachmittag an. Die Füsse schwellen im Verlauf des Tages an, wenn sie am frühen Morgen passen, sind sie vielleicht am Abend zu klein. Auch je nach Temperatur verändert sich die Fussgrösse etwas: Bei warmen Temperaturen sind die Füsse etwas grösser als bei Kälte.
Deine Zehen haben in Kletterschuhen weniger Platz als in Turnschuhen, sind aber nicht zusammengequetscht und schmerzen nicht.
Die Fersen halten fest im Kletterschuh und rutschen nicht.
Die Sohle von Kletterschuhen besteht aus Gummi. Dieser fällt je nach Zusammensetzung unterschiedlich hart aus. Bei Schuhen mit Vorspann ist er tendenziell härter als bei flachen Schuhen. Fürs Klettern bedeutet das: Je weicher die Sohle, desto besser spürst du den Fels oder die Wand unter den Füssen. Aber je härter die Sohle, desto besser findest du auf kleinen Tritten halt.
Die Schuhe selbst bestehen entweder aus Leder oder synthetischen Stoffen. Leder dehnt sich aus und passt sich mit der Zeit deinem Fuss an. Allerdings wird der Schuh schwer, wenn du stark schwitzt, weil das Leder den Schweiss aufsaugt. Kletterfinken aus synthetischen Stoffen hingegen sind meistens leichter und trocknen schnell, passen sich aber weniger gut deinen Füssen an.
Passende Kletterschuhe möchtest du wahrscheinlich lange behalten. Mit der Zeit verschleisst aber die Sohle. Wenn der Oberschuh noch intakt ist, lohnt sich eine Neubesohlung. Je nach Modell kostet das zwischen 79 bis 99 Franken.
Grundsätzlich kannst du mit jedem Kletterschuh oder Boulderschuh drinnen und draussen klettern. Tendenziell eignen sich aber weiche Kletterschuhe eher für das Klettern oder Bouldern in der Halle auf grossen Tritten und Griffen. Steifere Schuhe sind besser für das Klettern auf kleinen Tritten im Freien.
Unabhängig davon, ob du eher drinnen oder draussen unterwegs bist, solltest du dir überlegen, ob du eher boulderst, beziehungsweise kurze Routen kletterst, oder aber ob du Mehrseillängen anstrebst. Für kurze Routen eignet sich bei Fortgeschrittenen Kletterschuhe mit starkem Vorspann oder Downturn, für längere Routen eher flache, bequeme Schuhe. Für Neulinge sind grundsätzlich flache, bequemere Schuhe besser.
Spezielle Gummis an Ferse und/oder Zehen der Kletterschuhe ermöglichen dir sogenannte Heel Hooks und Toe Hooks. Dabei hältst du dich mit der Ferse oder den Zehenspitzen an Griffen oder Strukturen fest. Der Gummi sorgt dabei für extra guten Halt und schützt die Schuhe vor Abnützung. Hauptsächlich wird das beim Bouldern und schwierigen Kletterrouten im Fels eingesetzt.
Pflege und Wartung von KletterschuhenBevor du deine Schuhe nach dem Klettern verstaust, befreie sie von Schmutz und Staub. Am besten geht das mit einer weichen Bürste oder mit einem feuchten Tuch. Lass sie anschliessend bei Raumtemperatur gut trocknen. Wasche deine Kletterschuhe nicht in der Waschmaschine, das kann das Material beschädigen.
Wie viele andere Outdoor-Artikel solltest du deine Kletterschuhe am besten an einem kühlen und trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung lagern. Das schont das Material. Achte zudem darauf, dass du die Kletterschuhe nicht unter dem Kletterseil oder anderen Schuhen lagerst. Denn wenn sie durch Gewicht zusammengedrückt herumliegen, verändern sie möglicherweise ihre Form.
Schliesssysteme von Kletterschuhen – Vor- und NachteileEs gibt grundsätzlich drei verschiedene Schliesssysteme für Kletterschuhe; üblich sind Klettverschlüsse, Schnüren oder Slippermodelle. Folgend findest du eine Übersicht über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme.
Wie bei Erwachsenen gilt auch bei Kletterschuhen für Kinder: Eng anliegen, aber nicht schmerzen. Bei Kletterfinken für Kinder ist eine gute Passform noch wichtiger als bei Erwachsenen, weil die Entwicklung der Füsse noch andauert. Zu enge Schuhe könnten sich negativ darauf auswirken.  Wichtig sind verstellbare Verschlüsse. Damit lässt sich die Grösse des Kletterschuhs gut an die Füsse anpassen. Eine robuste Zehenkappe schützt die Zehen beim Klettern.
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