Moritz Schäfer
Die Schweizer Marke Exped steht für hochwertige und innovative Outdoor-Ausrüstung. Zusammen mit den Firmengründern Heidi und Andi Brun durften drei Transianer die für Exped wichtigste Produktionsstätte in Taiwan besichtigen.
«253 km/h» zeigt das Display über der Tür zum nächsten Waggon an. Wir sitzen im Hochgeschwindigkeitszug von Taipeh nach Taichung. 50 Minuten braucht der THSR für die rund 170 Kilometer von der Hauptstadt Taiwans bis in die zweitgrösste Stadt an der Westküste des Inselstaats. Wir, das sind Stefan Roggli (Einkäufer Hartwaren), Madeleine Krieg (Kundenservice Transa), Jürg Knupper (Verkaufsberater Transa Zürich) und ich, der 4-Seasons-Redaktor. Wir sind nach Taiwan gereist, um zehn Tage lang das Eiland vor der chinesischen Küste zu erkunden. Unser Programmpunkt heute: Wir werden die Produktion der Firma Foamtex besichtigen – dort lässt das Schweizer Unternehmen Exped seine Isomatten herstellen. Ebenfalls vor Ort: Die Exped-Gründer Heidi und Andi Brun, sie sind gerade ohnehin in der Region unterwegs und begleiten uns während der Führung.
«Ohne das technische Know-how von Foamtex wären viele unserer Innovationen nicht möglich gewesen», erklärt Andi, während wir die Produktionshallen betreten. Kennengelernt haben sich die Bruns und die Foamtex-Chefs 1994. Damals suchten die Schweizer einen Produzenten für selbstaufblasende Isomatten. «Die Wurzeln von Foamtex liegen im Maschinenbau. Deshalb sind sie so gut darin, technische Lösungen für unsere Produktideen zu finden», schwärmt Andi. Man arbeitet auf Augenhöhe zusammen – auch wenn Andis innovative Ideen die Taiwanesen schon so manches Mal vor grosse Herausforderungen stellten.
«Wahnsinn, wie viel Handarbeit trotz all der Maschinen in jeder Matte steckt», sagt Einkäufer Stefan, während wir den Arbeitern beim Zuschneiden der Stoffe zuschauen. Die Atmosphäre in der Produktion ist konzentriert, aber positiv. Die Arbeitsplätze sind hell, Sicherheitsstandards werden eingehalten und die Hallen sind geräumig. Plötzlich springt eine Arbeiterin von ihrem Arbeitsplatz auf und kommt freudig winkend auf uns zu. Sie fällt Heidi um den Hals – man kennt sich von früher. «Diese herzliche Art, mit den Produzenten umzugehen, ist typisch für Andi und Heidi», sagt Verkaufsberater Jürg, der selbst sechs Jahre als Produktmanager für Exped gearbeitet hat. «Der Umgang hier ist ein bisschen wie bei Transa», ergänzt Madi.
Nun stehen wir vor der Laminierungsmaschine: Hier wird ein Kunststoff-Film auf den Oberstoff aufgebracht, um diesen luftdicht zu machen. Man könnte solche Materialien billig und fertig von Zulieferern einkaufen, meist ist dann der Oberstoff nur beschichtet. Um jedoch den Qualitätsansprüchen von Exped gerecht zu werden, hat man sich vor Jahren für die Laminierung entschieden und es wurde bei Foamtex eigens diese Maschine entwickelt. Typisch Exped: Qualität und Funktionalität stehen im Vordergrund, erst danach kommen Design und Marketing.
Anschliessend wird uns die jüngste Investition des Unternehmens präsentiert: Eine riesige Anlage zur Reinigung der Abgase aus der Produktion – auch in Sachen Umweltschutz ist Foamtex fortschrittlich unterwegs. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Taipeh machen, werden wir noch auf einen Tee eingeladen. Andi und die Foamtex-Chefs unterhalten sich über die Anfänge ihrer Zusammenarbeit – man könnte meinen, hier sitzen alte Freunde zusammen. «Wisst ihr noch, die Sache mit dem Pumpbag?», fragt Andi. Die Taiwanesen verdrehen lachend die Augen. Andi wollte damals unbedingt einen Packsack, den man zum Aufpumpen der Isomatte verwenden kann. Was banal klingt, ist fertigungstechnisch extrem schwierig. Doch wie schon so oft zuvor, fanden Foamtex und Exped gemeinsam eine Lösung – der Pumpsack, heute gängig bei so gut wie allen Herstellern, war erfunden. Andi und Heidi ging es immer darum, innovative und hochwertige Produkte zu entwickeln, mit diesem Ziel haben sie Exped vor knapp 40 Jahren gegründet – mit Foamtex fanden sie den perfekten Partner für diese Aufgabe.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)