Jonas Jäggi
Welche Ausrüstung benötige ich fürs Bouldern? Wie unterscheiden sich Klettern und Bouldern? Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen rund ums Bouldern.
Fürs Bouldern in der Halle bist du schnell bereit: Bequeme Sportkleidung, vielleicht etwas Magnesium und natürlich Kletterfinken. Diese kannst du in fast allen Boulderhallen mieten. Um sicher zu bouldern, ist es wichtig einige Grundlagen und Regeln zu kennen. In vielen Boulderhallen werden Einführungskurse angeboten, wo die wichtigsten Techniken und auch das Abspringen geübt werden.
Folgend findest du Antworten auf die häufigsten Fragen zum Bouldern.
Bouldern ist wie Klettern ohne Seil und Gurt in Absprunghöhe. Das heisst, du bist nie höher als 4,5 Meter, könntest also jederzeit abspringen. Bouldern kannst du draussen am Felsen oder an künstlichen Wänden in der Halle. Die verschiedenen Routen nennt man Boulderprobleme. Diesen wiederum ordnet man wie beim Klettern verschiedene Schwierigkeitsstufen zu. Die Routen sind kürzer und oft technisch anspruchsvoller als Kletterrouten. Das trainiert Kraft und Präzision. Ein Vorteil gegenüber Klettern ist, dass fürs Bouldern wenig Ausrüstung nötig ist.
Fürs Bouldern benötigst du nebst bequemer Sportkleidung nur Kletterschuhe und Magnesium, entweder in einem Chalkbag oder in flüssiger Form aus der Tube. In Hallen ist der Boden gut gepolstert. Teilweise gibt es zusätzliche Matten, die du frei platzieren kannst. Wenn du draussen boulderst, musst du selbst Bouldermatten, auch Crashpad genannt, mitnehmen.
Anders als beim Klettern benötigst du zwar keine Sicherheitsausrüstung, einige Regeln zur Sicherheit von dir und anderen gilt es aber trotzdem zu befolgen.
Wärme dich immer auf. Das beugt Verletzungen vor.
Übe die richtige Landetechnik (siehe nächste Frage). Auch wenn du beim Bouldern nicht von hoch oben fällst und der Boden gepolstert ist, kannst du dich verletzen.
Achte auf andere Boulder:innen an der Wand und halte Abstand. Sitze oder stehe nicht direkt unter sie. Denk daran, dass sie sich von der Wand jederzeit auf den Boden fallen lassen könnten.
Beachte die hauseigenen Regeln der Boulderhalle. Wenn du im Freien unterwegs bist: Halte dich an diese Regeln.
Du fällst zwar nicht von hoch oben, trotzdem kannst du dir bei ungeübtem Abspringen beispielsweise den Fuss umknicken oder die Gelenke unnötig belasten. Folgende Tipps helfen dir, schonend abzuspringen: Wenn du kontrolliert abspringen willst, schau zuerst nach unten und prüfe, dass im Sturzbereich niemand im Weg steht oder sitzt. Ob du kontrolliert abspringst oder nicht: Geh bei der Landung tief in die Knie, überkreuze deine Arme vor der Brust und umarme deine Schultern. Probiere auf deinen Füssen zu landen und rolle über dein Becken auf den Rücken, um den Sturz abzufangen. Das schont Gelenke und Rücken. Das richtige Abspringen übst du am besten in einem Grundlagekurs.
Du musst aber nicht unbedingt abspringen. Beim Bouldern kannst du die Route nach unten auch einfach zurückklettern. Das ist ein gutes Training. Zudem gibt es in den Hallen meistens Hilfsboulder, also Klettergriffe, die sehr einfach zu greifen sind und dir bei schwierigen Routen helfen abzusteigen.
Mit «spotten» sichert man andere Personen beim Bouldern. Der- oder diejenige, die spottet, steht dabei hinter beziehungsweise unter der kletternden Person und sorgt dafür, dass diese bei einem Sturz sicher auf der Matte landet. Es geht dabei nicht darum, die Person aufzufangen, sondern den Sturz zu kontrollieren und zu lenken. Die Person, die spottet, steht dafür in Bereitschaft und hat die Arme nach oben ausgestreckt. Dabei ist es unter anderem wichtig, den Daumen an die Handfläche zu legen, um ihn vor Umknicken zu schützen. Damit das für beide sicher ist, braucht es viel Übung. Denn beide können sich dabei verletzen. Am besten trainierst du das in einem Kurs.
Die genaue Technik fürs Bouldern lernen Anfänger:innen am besten in einem Kurs. Generell gilt es aber, mit seiner Kraft möglichst effizient umzugehen. Deshalb ist es wichtig, seine Füsse genau auf die Griffe zu setzen beziehungsweise mit den Fingern möglichst gezielt danach zu greifen. Vermeide es, dich hochzuziehen. Es sollte sich eher so anfühlen, als ob du dich mit den Beinen hochdrückst. Deine Arme sollten deshalb meistens möglichst durchgestreckt sein, das spart Kraft. Versuche zudem, die Hüfte sowie den Oberkörper nah der Wand entlangzuführen. Das spart Energie, weil dein Körperschwerpunkt dich sonst von der Wand wegzieht. Mit Gewichtsverlagerungen und unterschiedlichen Weisen, auf einem Griff zu stehen oder ihn zu greifen, boulderst du schliesslich zum Zielgriff.
Folgende Tipps helfen dir, wenn du neu mit Bouldern beginnen möchtest:
Aufwärmen: Wärme dich vor dem Bouldern auf, um dich nicht zu verletzen.
Technik: Um auch anspruchsvolle Routen zu klettern, mach einen Grundlagenkurs.
Kletterschuhe: Du kannst sie meistens vor Ort mieten. Wenn du aber sicher bist, dass du regelmässig Bouldern gehst, lohnt es sich, eigene zu kaufen. Du kannst dann ein Modell wählen, dass deinen Füssen und deinen Ansprüchen gerecht wird.
Route lesen: Schau dir das Boulderproblem genau an, bevor du loslegst. Überlege dir, wie du es angehen möchtest.
Nimm jemanden mit: Zusammen machts mehr Spass. Ihr könnt euch darüber austauschen, wie ihr welches Problem gelöst habt und euch gegenseitig unterstützen. Zudem gibt es so immer wieder mal eine Pause, wenn ihr auch gegenseitig zuschaut. In der Boulderhalle triffst du auch auf Gleichgesinnte und kannst dich austauschen und abschauen.
Beim Bouldern gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade, die je nach System variieren können.
Verbreitet ist das französische System. Es beginnt bei 1A (leicht) und geht bis 9A (extrem schwierig). Manche Hallen verwenden auch Farbcodes, um ihre Boulderprobleme in Schwierigkeitsgrade einzuteilen.
#Bouldern
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