Ruedi Thomi
Für einen Klettersteig benötigst du die richtige Ausrüstung. Zudem ist es wichtig, den Schwierigkeitsgrad der «Via Ferrata» richtig einzuschätzen. Hier findest du einen Überblick. Und im Video erklärt dir Bergführer Tobi, wie du sicher unterwegs bist.
Klettersteige führen dich steile Felsen entlang. Nicht immer ist dabei ein Gipfel das Ziel. Trotzdem geniesst du eine spektakuläre Aussicht und gelangst an Orte, die sonst nur mit viel Klettererfahrung zugänglich sind. Klettersteigen eignet sich für Neulinge genauso wie für Erfahrene. Denn über zwei Karabiner hängst du dich ganz einfach an einem fixen Drahtseil ein. Über Tritthilfen und Brücken bahnst du dir dann deinen Weg.
Obwohl du mit Helm und Klettergurt gut gesichert bist, gilt: Vermeide Stürze! Denn selbst bei einem Sturz mit dem Klettersteigset kannst du dich verletzen. Beispielsweise, wenn du auf eine eiserne Steighilfe fällst oder gegen den Felsen prallst. Natürlich aber federt ein geprüftes Kletterseig-Set deinen Sturz ab.
Im Video erklärt dir Bergführer Tobi von unserem Partner Höhenfieber, wie du am Klettersteig sicher unterwegs bist. Zudem weiss er, weshalb es bei einem Gewitter richtig gefährlich wird am Steig. Und er gibt dir einige wichtige Tipps, was nebst einem Erste-Hilfe-Set sonst noch alles in den Rucksack gehört.
Für Anfängerinnen und Anfänger gilt zudem: Schätze dein Können, deine Ausdauer und deine Kraft realistisch ein. Eine gute Kondition ist ohnehin wichtig. Achte aber unbedingt auch auf den Schwierigkeitsgrad, der dem jeweiligen Steig zugeordnet ist. Denn in der Hälfte abbrechen oder umdrehen ist nicht immer möglich.
Klettersteige in der Schweiz sind in sechs Stufen unterteilt - von K1 leicht bis K6 schwierig. Folgend findest du eine Übersicht:
K1 (leicht): Meistens sind die Steige im Gelände vorgezeichnet und sehr grosszügig gesichert.
K2 (mittel): Stellenweise bist du in steilem Felsgelände unterwegs. Die Route ist aber aufwändig gesichert.
K3 (ziemlich schwierig): Die Tour führt dich über längere Abschnitte durch steiles, auch ausgesetztes Felsgelände. Nach wie vor findest du aber viele Sicherungselemente.
K4 (schwierig): Das Felsgelände ist steil, teilweise senkrecht. Du findest auch Überhänge, die aber gut gesichert sind. Häufig verläuft der Weg stark ausgesetzt, natürliche Griffe und Tritte sind meist klein.
K5 (sehr schwierig): Du bewegst dich in sehr schwierigem Felsgelände. Meistens sind diese Routen sehr lang und entsprechend anstrengend.
K6 (extrem schwierig): Die Klettersteige sind nur spärlich gesichert, das Gelände felsig und steil bis senkrecht. Auch diese Touren sind lang, brauchen eine gute Kondition und eignen sich nur für Erfahrene.
Auf einem Klettersteig ist der Weg mit Stahlseilen, Trittstufen und Eisenleitern gesichert. Mit der richtigen Ausrüstung klettern damit auch Ungeübte hoch hinaus. Wegen der eisernen Hilfen nennt man Klettersteige auch Via Ferrata; Eisenweg.
Ob Neuling oder Fortgeschritten: Vor allem der Kopf will geschützt sein. Achte dabei unbedingt auf eine gute Passform des Helms. Diese kannst du ganz einfach testen: Setze den Helm auf, lass die Kinnriemen auf und schüttle den Kopf. Wenn der Helm dabei fest auf dem Kopf bleibt, passt er. Natürlich soll er auch bequem sein. Schliesslich trägst du ihn während mehreren Stunden.
Etwas anders ist es beim Klettergurt. Denn anders als beim Klettern sicherst du niemanden. Deshalb zieht kein Gewicht am Gurt und du brauchst keine Polster. Das spart Gewicht, vor allem bei langen Touren.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)