Was gehört in die Reiseapotheke? – Eine Checkliste und Tipps

Tabletten gegen Schmerzen solltest du auf jeden Fall einpacken. Du kannst sie gegen Kopf-, Zahn- oder Gliederschmerzen schlucken - auch gegen Fieber und Erkältung helfen sie.

Am besten packst du Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol ein. Sie helfen beispielsweise gegen Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden. Auch bei Verletzungen wie Schürfungen und Stauchungen wirkt Paracetamol. Schmerzmittel mit Ibuprofen verdünnen das Blut, Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) wie Aspirin ebenfalls, sogar noch stärker. Bei äusseren oder innerlich blutenden Verletzungen eignet sich dieser Wirkstoff deshalb nicht. Ebenso kann ASS verschiedene Tropenkrankheiten wie Denguefieber oder Malaria verschlimmern.

Anders ist es, wenn du Aspirin Cardio als Fixmedikation einnimmst, Dann solltest du dieses auch auf Reisen weiterhin schlucken. Sprich dich zur Sicherheit vor der Abreise mit einer medizinischen Fachperson.

Medikament gegen Übelkeit bei Magen-Darm-Erkrankungen oder bei Reisekrankrankheit, wenn du beispielsweise mit dem Schiff oder im Zug unterwegs bist.

Zusätzlich ein Schmerzmittel, das krampflösend wirkt.

Medikamente gegen Durchfall verlangsamen die Tätigkeit des Dickdarms. Sie behandeln nicht die Ursache der Erkrankung. Das heisst: Je nach Ursache, wenn du beispielsweise über das Essen einen aggressiven Keim aufgenommen hast, den der Körper nun versucht, loszuwerden, kann das Durchfallmedikament hinderlich sein. Denn der Dickdarm arbeitet langsamer, folglich bleibt der Keim länger im Körper.

Wichtig ist in jedem Fall, dass du die verlorene Flüssigkeit wieder zu dir nimmst. Erwachsene Personen sollten mindestens drei Liter sauberes Wasser oder Tee trinken. Wenn die Durchfallerkrankung länger als 24 Stunden dauert, müssen dem Körper Salz und Zucker zugesetzt werden. Bei Kleinkindern wird das schon nach wenigen Stunden der Erkrankung empfohlen. Das geht entweder mit einer Rehydratationslösung (beispielsweise einem Elektrolytenpulver zum Auflösen im Wasser) oder auch mit einer salzigen Suppe und einem gesüssten Tee.

Gegen Durchfall solltest du also einpacken: Durchfalltabletten und gegebenenfalls Pulver mit Elektrolyten.

Desinfektionsmittel für die Hände und etwas zum Desinfizieren von offenen Wunden gehören in die Reiseapotheke. Denn Händedesinfektionsmittel ist für den Kontakt mit intakter Haut gedacht. Für offene Wunden benötigst du ein separates Desinfektionsmittel oder eine Wundsalbe mit desinfizierender Wirkung.

Pack auch noch eine Salbe gegen Hautirritationen oder Juckreiz ein, beispielsweise bei Mückenstichen oder Ausschlag.

Es wird im Allgemeinen davon abgeraten, Antibiotika vorsorglich mitzunehmen. Bei einer Reise an abgelegene Orte oder Regionen mit einer sehr schlechten Gesundheitsversorgung kann es im Einzelfall sinnvoll sein, sich vorsorglich ein Breitbandantibiotikum verschreiben zu lassen. Auch bei einer Reise mit hohem Verletzungsrisiko kann es eventuell sinnvoll sein. Allerdings braucht man in der Regel nach einem Unfall nicht direkt Antibiotika, sondern zunächst andere medizinische Versorgung. Besprich am besten vorgängig mit einer medizinischen Fachperson, was für deine Reise empfohlen ist.

Die klimatisierte Luft in Flugzeugen trocknet die Schleimhäute aus. Insbesondere für Personen, die eher unter trockenen Schleimhäuten leiden, können Tropfen vorbeugend helfen.

Allergiemedikamente, Asthmasprays, Herzmedikamente, Thromboseprophylaxe und so weiter: Kläre mit deine:r Ärzt:in, welche Medikamente für dich speziell nötig sind, ob du die ganze Packung davon mitnehmen sollst oder ob einige wenige Tabletten oder Kapseln ausreichen.

Verbandsmaterial solltest du bei jeder Reise dabeihaben; einfache Heftpflaster, Blasenpflaster, Kompressen, selbsthaftende Gazebinde, elastische Binde, Fixierpflaster und Wundverschlusspflaster.

Einweghandschuhe sind vor allem fürs Verbinden von Wunden wichtig. Ebenso solltest du einpacken:

• Fieberthermometer

• Rettungsdecke (vor allem bei einer Reise in abgelegene Regionen)

• Pinzette

• Schere

Kümmere dich um einen guten Insektenschutz. Je nach Reiseort ist möglicherweise auch eine Malariaprophylaxe nötig. Ansonsten: Rüste dich aus mit Moskitospray und Moskitonetz, das hilft schon viel.

Mit einem Hut und Sonnencreme, sowie leichter, langärmliger Kleidung bist du gut vor der Sonne geschützt. Sonnencreme an freien Körperstellen ist trotzdem nötig. Denk daran, dich nach einigen Stunden erneut einzucremen – insbesondere, wenn es heiss und feucht ist, du stark schwitzt oder beim Baden.

Wenn du vor Ort kein industriell abgefülltes Wasser kaufen kannst oder das Abkochen von Wasser nicht möglich beziehungsweise zu aufwändig ist, musst du dich anderweitig um sauberes Wasser kümmern. Ein Wasserfilter oder Tabletten zur Aufbereitung von Wasser gehören dann unbedingt in dein Gepäck.

Sicher ist sicher: Rezeptkopien, Impfnachweis, ein Nachweis der Krankenversicherung im Ausland sowie die Versicherungskarte brauchen wenig Platz und können dir im Notfall viel Ärger ersparen. Auch Diabetikerausweis und Allergiepass gehören ins Gepäck. Wenn du mit dem Flugzeug reist, nimm diese Dokumente ins Handgepäck, dass du sie immer griffbereit hast.

Schreibe dir zudem die wichtigsten Notfallnummern auf. Für die Schweiz und in Europa (auch Nicht-EU-Länder) ist es 112.

Bei vielen Medikamenten gibt es eine «Kinderversion». Diese enthält oft weniger Wirkstoff und ist häufig in einer anderen Darreichungsform aufbereitet. Denn Tabletten sind für Kinder schwierig zu schlucken, einfacher geht’s mit Sirup oder Dragées. Falls der Sirup in einer Glasflasche verpackt ist: Umwickle die Flasche für die Reise bruchsicher mit Luftpolsterfolie und packe sie zusätzlich in ein Plastiksäckchen ein.

Ansonsten gilt: Spreche dich mit der medizinischen Fachperson deines Vertrauens ab, welche Medikamente für dich die richtigen sind.