Ruedi Thomi, Jonas Jäggy
Schmutz am Velo stört dich vielleicht nicht, aber Kette, Schrauben und Zahnkranz hältst du lieber sauber. Denn das verlängert die Lebensdauer der Teile. Wir zeigen dir, wie du dein Velo in wenigen Schritten reinigst.
Du fährst über Kiesstrassen und Feldwege, am Waldrand entlang oder vielleicht auch einfach auf der Strasse. Das alles hinterlässt Spuren auf deinem Velo. Vielleicht stört dich der Staub und Dreck nicht, Kette und andere Komponenten aber schon. Denn der Schmutz wirkt wie ein Schleifmittel. Teile verschleissen dann schneller, Reparaturen sind früher nötig.
Wie häufig du aber dein Velo putzt, hängt davon ab, wie oft und auf welchem Untergrund du unterwegs bist. Ein Mountainbike beispielsweise, mit dem du im Gelände fährst, solltest du nach jeder Fahrt kurz säubern. Wenn du mit dem Velo nur auf Strassen unterwegs bist, reicht eine monatliche Reinigung wahrscheinlich aus.
Die folgenden Angaben zum Putzen des Velos beziehen sich auf gängige Modelle und Komponenten. Sie können auch abweichen. Falls du nicht sicher bist, findest du vielleicht in der Anleitung deines Velos konkrete Angaben. Ansonsten frag in einer Werkstatt nach.
Fürs Reinigen des Velos brauchst du Folgendes:
Bürste, Schwamm, Lappen
Bikereiniger
Kettenöl
kleiner Werkzeugkasten (mit Torx-Bits)
Luftpumpe mit Druckmessgerät
kleiner Drehmomentschlüssel (bis ca. 12 Nm)
für Velos mit Federung zudem: Dämpferpumpe und Federgabel-Deo
Entferne zuerst mit Wasser den gröbsten Schmutz. Putze dann mit einem Schwamm und einem Bike-Reinigungsmittel etwas gründlicher. Trockne alles mit einem Lappen gründlich ab.
Vorsicht: Einen Hochdruckreiniger solltest du nicht benutzen. Der kann Lager und Dichtungen beschädigen!
Reinige Gabel und Dämpfer mit einem sauberen Tuch. Zum Schmieren der Abstreifringe kannst du ein Federgabel-Deo auf die Standrohre sprühen. Dann überprüfst du mit einer Dämpferpumpe den Luftdruck in Gabel und Dämpfer. Bei einem Mountainbike ist ein Negativfederweg (SAG, oft als Skala aufgedruckt) von etwa 25 Prozent empfehlenswert.
Reinige Ritzel, Kettenblatt, Kette und Schaltung gründlich mit einer kleinen Bürste und einem Reiniger. Trage sparsam Kettenöl auf. Dann ein paar Mal alle Gänge durchschalten und das überschüssige Öl mit einem Lappen abwischen. Falls deine Schaltung hakt, kannst du sie an der Justierschraube nachstellen.
Kontrolliere das Profil. Sind die Reifen abgefahren? Dann müssen zwingend neue her – abgefahrene Reifen sind ein Sicherheitsrisiko! Prüfe den Luftdruck: Du siehst auf dem Reifen aufgedruckt, wie viel Bar du pumpen sollst. Auf dem Mountainbike solltest du etwa mit 2.0 bar starten und den Druck dann langsam senken, um maximalen Grip zu bekommen.
Prüfe die Beläge, Backen und Scheiben. Der Belag auf der Trägerplatte sollte mindestens einen Millimeter dick sein. Beachte dabei auch unbedingt die Angaben der Hersteller. Wenn die Beläge verschlissen sind, müssen neue her. Und wenn die Bremse nicht mehr richtig greift, musst du sie eventuell entlüften. Wende dich dafür an jemanden mit Erfahrung oder einen Profi.
Kontrolliere alle Schrauben und ziehe sie mit einem Drehmomentschlüssel nach. Die Nm-Angabe steht oft auf den Komponenten. Wenn nicht, kannst du sie in der Anleitung deines Velos nachlesen. Für Fullies: Prüfe, ob die Lager Spiel haben. Falls ja, lass sie in einer Bikewerkstatt überprüfen – sonst drohen Folgeschäden.
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