Spaltenrettung mit Verankerung: Eisschraube und T-Schlitz

Gut vorbereitet startet ihr in die Hochtour. Die Sonne scheint, ihr kommt gut voran und schreitet in einer Seilschaft dem Gipfel entgegen. Und plötzlich passiert es – jemand stürzt in eine Spalte! So gut du auch geplant hast, das kann immer passieren. Übe deshalb vor deiner ersten Tour unbedingt die Spaltenrettung.

Mit einem Flaschenzug kannst du die gestürzte Person aus der Spalte befreien. Aber das ist nur möglich, wenn du eine Verankerung setzen kannst – in Firn und Eis. Im Video erklärt dir Bergführer Fabian von der Bergschule Höhenfieber, wie das geht.

Damit die Verankerung mit T-Schlitz auch sicher hält, grabe 30 bis 50 Zentimeter tief. Bei lockerem Firn besser etwas tiefer. Eine Hintersicherung mit einer zusätzlichen Person macht die Verankerung noch sicherer.

Wie viel die Verankerung mit dem Eispickel aushält, hängt stark von der Beschaffenheit des Schnees ab. Als Richtwert kannst du dir merken: Bei sehr weichem Schnee hält die Sicherung etwa 80 Kilogramm, bei kompaktem, dichtem Schnee bis zu 600 Kilogramm.

Eisschrauben richtig nutzen

Eisschrauben bieten einen sicheren Halt und sind schnell bereit. Folgende Tipps helfen dir, die Schraube korrekt anzuwenden.

• Die Eisschraube muss innen schneefrei sein, bevor du beginnst, sie ins Eis zu drehen.

• Drehe die Eisschraube in einem rechten Winkel zum Eis ein.

• Nach fünf bis sechs Umdrehungen greift die Schraube und du kannst nun mit der Kurbel drehen.

• Achte darauf, dass aus der Schraubenmitte ein kompakter Eiskern austritt. So stellst du sicher, dass die Schraube auch tatsächlich im Eis verankert ist und du sie nicht in eingeschlossene Luft drehst. Falls du feststellst, dass du in einen Lufteinschluss bohrst, such eine andere Stelle.

Untergrund beachten bei der Verankerung

Deine Hochtour verläuft wahrscheinlich nicht nur durch Schnee und Eis. Auch im felsigen Gelände ist ein Spaltensturz möglich. Für eine feste Verankerung kannst du dann beispielsweise einen Standplatz einrichten.