Anja Häne
Fast so beglückend wie eine herrliche Abfahrt im Pulver, ist es für Anja, beim Heimweg den Stau mit dem Zug zu überholen. Skitouren geht für sie einfach, unkompliziert und erst noch umweltfreundlicher mit den ÖV.
Die Skitour Spitzmeilen Wissmeilen ab der Tannenbodenalp ist perfekt mit den ÖV erreichbar. Von Zürich aus sind wir in weniger als einer Stunde mit dem Zug in Unterterzen. Schnell sind wir auf die Bahn nach Tannenboden umgestiegen. Schon stehen wir in der herrlichen Winterlandschaft der Flumserberge. Zum Start der Skitour geht es mit dem Gondeli zum Maschgenkamm. Vor der Tour haben wir uns über Wildruhezonen informiert. Eine solche gibt es hier nämlich. Während des ganzen Winters sollte man diese nicht betreten, um die Tiere zu schonen. Also nehmen wir den Weg zur Alp Fursch, einen präparierten Winterweg und umfahren so die Wildruhezone. Bei der Alp Fursch angekommen, montieren wir die Felle auf unsere Skis und laufen gemütlich in Richtung Spitzmeilen.
Wir befinden uns in einem wunderschönen verschneiten Kessel, umgeben von Bergen, im Rücken und zu unserer Linken stehen die Churfirsten. Die eindrückliche Natur hier begeistert während dieser Skitour immer wieder aufs Neue. Der Weg durch den Kessel auf den Spitzmeilen ist bis an den Fuss des felsigen Aufschwunges des Gipfels gemütlich. Mit Steigeisen und Pickel nehmen wir die letzten Höhenmeter durch ein Couloir in Angriff. Seit einigen Jahren sind Ketten befestigt worden, welche die letzten Meter entschärfen.
Freude kommt auf, als wir den Gipfel erreichen und uns in die Arme fallen. Nach einem Gipfelschoggistängeli geht es wieder runter und dann weiter hinüber zum Wissmeilen. Der Wissmeilen ist eine Kuppe und wir können ganz einfach bis auf den Gipfel mit den Skis an den Füssen hochlaufen. Nach dem zweiten Gipfelglück werden wir noch mehr belohnt: Auf der Nordseite ist der Pulver noch richtig gut und genügend hat es auch. Skitouren wie im Bilderbuch: Die Schwünge im weichen Pulverschnee zaubert uns allen ein Lächeln aufs Gesicht. Unten angekommen, montieren wir wieder um und starten noch einen letzten Anstieg zurück zum Maschgenkamm. Der Weg geht konstant leicht hinauf bis in die Zigerfurgglen und zum Schluss noch hinüber zum Maschgenkamm und lockt mit einem schönen Panorama. Oben angekommen freuen wir uns, noch auf der Piste runterzusausen. Wieder im Tannenboden angekommen, geht es bequem mit der Bahn zurück nach Unterterzen. Müde, glücklich und in Gedanken noch auf der Skitour setzen wir uns in den Zug Richtung Zürich. Mit dem Auto ist man übrigens nicht wirklich schneller, erst recht nicht auf dem Rückweg. Dann düst du dem Stau am Walensee mit dem Zug davon.
Dauer: von Maschgenkamm bis Maschgenkamm etwa 5 Stunden
Distanz: 15 km
Höhenunterschied: etwa 1’010 m
Schwierigkeit: WS (Skitourenskala SAC)
Planung: Plane deine Tour sorgfältig anhand von Karte, Tourenführer und Internet. Berücksichtige die Wetter- und Lawinensituation, die Dauer, die Schwierigkeit sowie die Teilnehmenden und deren Fähigkeiten. Auf Wintertouren im ungesicherten Gelände gehören LVS, Schaufel und Sonde zur Standardausrüstung. Beurteile laufend Verhältnisse, Gelände und die beteiligten Personen. Kehre rechtzeitig um.
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Der Tourenbeschrieb ist via SAC erhältlich (kostenpflichtig):
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