Skitouren: Antworten auf die häufigsten Fragen

Mit der richtigen Ausrüstung und Bekleidung kommst du beim Skitouren sicher auf den Berg. Und du kannst dich dank des Schichtenprinzips den wechselnden Temperaturen entsprechend kleiden.

Beim Aufstieg wird einem schnell warm, während Pausen oder auf dem Gipfel bist du aber froh um mindestens eine zusätzliche Jacke. Deshalb kleidest du dich am besten in mehreren Schichten, damit du deine Bekleidung einfach veränderten Temperaturen und deiner Anstrengung entsprechend anpassen kannst.

Insbesondere zu Beginn der Saison gilt es, die Ausrüstung zu prüfen: Ist die Bindung richtig eingestellt? Ist die Ausrüstung komplett (Felle, Sicherheitsausrüstung, Helm, Handschuhe etc.)? Braucht das LVS-Gerät ein Update? Sind im LVS frische Batterien eingelegt? Nimm diese übrigens unbedingt während des Sommers raus, damit diese falls sie auslaufen, nicht das LVS zerstören.

Für die Tourenplanung solltest du das 3x3-Raster beherrschen. Wenn du dir unsicher bist, besuche am besten eine Lawinenkurs oder schliesse dich einer geführten Tour an. Behalte bei der Planung vor allem die Wetterprognose und das Lawinenbulletin im Auge. Prüfe das Wetter auch kurzfristig, weil es sich in den Bergen schnell ändern kann. Plane die Tour deiner körperlichen Fitness entsprechend, unterschätze dabei die Abfahrt nicht. Insbesondere als Anfänger:in benötigst du dafür mehr Energie als für eine Abfahrt auf einer präparierten Piste.

Überlege dir zudem, was du in einer unvorhergesehenen Situation machst – wenn das Wetter plötzlich umschlägt, wenn du oder jemand anders aus der Gruppe keine Energie mehr haben. Schau im Vorhinein, wo ihr eine Tour abkürzen könntet und wo es Schutzhütten gibt. Die Definition eines «point of no return» hilft auch, dass du weisst, wo du/ihr noch umkehren könnt.

Die Kosten für eine Skitourenausrüstung unterscheiden sich je nach Anspruch stark. Es gibt für alles preiswertere oder hochwertigere Modelle. Folgende Angaben sind ein Richtwert für Ausrüstungen im mittleren Preissegment.

• Tourenski: ab ca. 600 Franken

• Tourenbindungen: ab ca. 400 Franken

• Tourenskischuhe: ab ca. 600 Franken

• Felle: ab ca. 200 Franken

• Lawinenausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde): ab ca. 300 Franken

• Rucksack (ohne Airbag): ab ca. 200 Franken, mit Airbag: ab ca. 700 Franken

Für die Skiausrüstung gibst du folglich ungefähr 2000 Franken aus. Hinzu kommt Kleidung, Helm und weiteres Zubehör wie Handschuhe oder Mütze. Vielleicht startest du nicht ganz neu, dann kannst du die Bekleidung fürs Skifahren auf der Piste auch fürs Skitouren verwenden.

Wenn du Skitouren mal ausprobieren möchtest, lohnt es sich, die Ausrüstung zu mieten.

Auf Skitourenguru findest du zahlreiche Tourenvorschläge. Sobald ein Lawinenbulletin vorliegt, fliesst dieses in die Beurteilung der Tour ein. Zudem findest du Angaben zur Schwierigkeitsstufe, der zu bewältigenden Höhenmetern und der Distanz, die du zurücklegst.

Auf White Risk kannst du eine vollständige Tour planen. Die Seite berücksichtigt alle wichtigen Aspekte der Tourenplanung und du kannst die Karte offline auf dein Smartphone laden.

Zwar keine App aber doch eine digitale Hilfe: Schau dir bei der Planung Webcams von Skigebieten in der Region deiner Tour an. Dort siehst du die aktuellen Wetterbedingungen und wie viel Schnee ungefähr liegt.

Das hängt von deiner Kondition, dem Gelände und den Schneeverhältnissen ab. Erfahrungsgemäss sind etwa 300 bis 500 Höhenmeter pro Stunde möglich. Wenn du neu mit Skitouren beginnst, ist es wahrscheinlich eher etwas weniger, geübte Skitourengeher:innen schaffen mehr.

Plane unbedingt genug Pausen ein. Berücksichtige in einer Gruppe die langsameren Teilnehmenden. Auch sie sollen genügend Zeit für eine Pause haben und sich nicht gestresst fühlen.

Das ist möglich. Allerdings sind Tourenski nicht für die Piste gemacht und das spürt man. Sie sind besonders leicht und breit, dass du damit im Tiefschnee einfach den Berg hochkommst. Auf der Piste fühlen sich die Ski deshalb weniger stabil an und das Kurvenfahren ist schwieriger.

Wenn du hauptsächlich auf Pisten unterwegs bist, sind alpine Ski deshalb besser geeignet.

Informiere dich über Wildruhezonen und Wildschutzgebiete. Bleibe wenn möglich auf markierten Wegen oder nutze bestehende Spuren, um Tiere nicht zu stören. Bleibe aber aufmerksam und folge Spuren nicht blind durchs Gelände.

Geh zudem nie allein auf eine Skitour und informiere weiteren Personen über deine Tour. Lass sie wissen, wo du unterwegs bist und wann du ungefähr wieder zurück sein willst.

Mehr Tipps zu rücksichtsvollem Skitouren findest du hier.

Das hängt davon ab, wie häufig du auf Skitouren bist. Bei häufiger Nutzung verschleisst das Material schneller. Wichtig ist, dass du das Skitourenfell richtig pflegst. Dazu gehört, das Fell nach jeder Tour zu trocknen und regelmässig zu imprägnieren. So bleibt die Haftung und Gleitfähigkeit erhalten. Entferne zudem Schmutz nach jeder Tour.

Eine mögliche Gefahr ist der Abgang einer Lawine. Mit dem nötigen Wissen, einer guten Vorbereitung und einer zurückhaltenden und den Verhältnissen angepassten Routenwahl kannst du dieses Risiko stark verkleinern. Beispielsweise bei Touren an Hängen unter 30 Grad Neigung ist eine Lawine unwahrscheinlich. Etwas schwieriger einzuschätzen ist das Wetter, insbesondere, weil dieses in den Bergen schnell ändern kann. Anders als auf der Piste sind im freien Gelände zudem Abhänge nicht gekennzeichnet. Sei wachsam, beobachte das Gelände genau und folge nicht blind anderen Spuren.

Wie beim Skifahren auf der Piste bleiben Verletzungen, beispielsweise am Knie oder der Hüfte, ein Risiko.