Ruedi Thomi, Jonas Jäggy
Mikroabenteuer oder auch kleine Abenteuer vor der Haustür kannst du ohne grossen Aufwand und Vorbereitungen unternehmen. Wir haben ein paar Ausflüge für dich zusammengestellt, mit denen du dem Alltag für kurze Zeit entfliehen kannst.
Mikroabenteuer sind eine hervorragende Möglichkeit, aus der Routine des Alltags auszubrechen. Dabei musst du nicht weit reisen oder teure Zusatzausrüstung anschaffen. Wie der Philosoph Walter Benjamin einst sagte: «Die Welt entdecken, wo man bereits lebt». Ob du ein ganzes Wochenende Zeit hast oder nur ein paar Stunden draussen unterwegs sein möchtest: Diese fünf Ideen kannst du überall in der Schweiz selber ausprobieren.
Einer toller Kurztrip für alle, die gerne im Schlafsack den Sternenhimmel über sich betrachten: Schnapp dir nach Feierabend deine Kamera, Mätteli, Gaskocher, Stirnlampe und Schlaf- und Biwaksack und marschiere bei Dämmerung los: Such dir einen nahe gelegenen Aussichtspunkt aus, bei dem die Lichtverschmutzung möglichst gering ist und du Sterne und Milchstrasse beobachten kannst. Verbringe die Nacht dort und fotografiere beim Frühstück die aufgehende Sonne.
Hinweis: Generell ist wild campen in der Schweiz von Gesetzes wegen nicht verboten. Was aber nicht heisst, dass es somit generell erlaubt ist. Erkundige dich vor Ort bei deiner Gemeinde oder der örtlichen Polizei, ob du an diesem Platz übernachten darfst.
Das Unbekannte lässt sich nicht nur in der Ferne finden. Vermutlich kennen wir unsere unmittelbare Region weniger gut als weiter gelegene. Es gibt bestimmt Wanderungen direkt vor deiner Haustür, die du noch nicht kennst. Für alle, die gerne unkonventionell unterwegs sind, hier ein paar Ideen:
Fahre bis zur Endstation. Nimm die S-Bahn, steige an der Endstation aus und wandere zu Fuss zurück. Verloren gehen kann man in der Schweiz eigentlich kaum. Du wirst Orte und Stellen bemerken, die dir davor nie aufgefallen sind.
Rundwanderung um dein Zuhause. Schalte deinen Computer aus. Breite eine Karte auf den Tisch aus und stelle ein Glas auf deinen Wohnort. Fahre mit dem Stift um den Rand des Glases; dies ist dein Wanderweg.
Thematische Wanderungen machen: Besuche alle Seen, Burgen, Brücken, Flüsse oder Wälder in der Region.
Umrunde einen See in der Nähe.
Wandere vom tiefsten auf den höchsten Punkt in deiner Region und übernachte dort.
Frage jemanden nach seinem Lieblingsort und besuche diesen. Vielleicht sogar mit dieser Person als Begleitung?
Ein weiterer Outdoor-Kurztrip, der dir im Winter den Kopf lüftet: Bei genügend Schnee zu einem nah gelegenen Hügel fahren und mit einer Stirnlampe und einer Thermosflasche warmem Tee ausgerüstet den Hang hinuntersausen. Mit der ganzen Familie oder ein paar Freunden macht es gleich doppelt so viel Spass. Das Tolle daran; du kannst die verträumte Winterlandschaft abseits von den grossen Skigebieten geniessen. Ein feines Fondue über dem Feuer im Schnee macht dein Kurzabenteuer in der Natur perfekt.
Zugegeben, es braucht etwas Überwindung, bei Schnee und Kälte draussen ins Wasser zu steigen. Durch die Kälte weiten sich die Blutgefässe aus. Das Blut kann besser zirkulieren und sorgt für eine gute Regeneration deines Körpers. Um dein Immunsystem im eiskalten Wasser zu boosten, musst du nicht weit fahren. Möglich ist das bei einem Ausflug an einen See oder einen Fluss in deiner Nähe. Doch Vorsicht: Wenn du Kreislauf- oder andere gesundheitliche Beschwerden hast, die dagegensprechen, ist von diesem Outdoor Abenteuer abzuraten. Bereite zudem deinen Körper auf das Eisbad in der Natur vor (siehe Infobox).
Beim Outdoor Winterbaden oder auch Eisbaden genannt, solltest du einige Punkte beachten, bevor du ins eiskalte Wasser steigst.
Niemals alleine gehen. Nimm jemanden mit, der dir im Falle einer Unterkühlung helfen kann.
Den Körper auf die Kälte vorbereiten: Bereits im Herbst einmal ins kühle Nass steigen. Alternativ kannst du Zuhause unter der Dusche den Hahn immer mal wieder von warm auf kalt drehen und deinen Körper so vorbereiten.
Langsam ins Wasser steigen. Um den Wärmeverlust einzudämmen, solltest du ausserdem eine Mütze tragen, da wir sehr viel Körperwärme über den Kopf verlieren.
Nach fünf Minuten im Wasser sollte spätestens Schluss sein. Vermutlich wirst du aber schon früher den Bedarf verspüren, aus dem Wasser zu steigen. Falls du ein Stechen in den Beinen spürst, solltest du das Bad unbedingt abbrechen.
Hast du Herz-Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck oder Diabetes? Dann raten wir dir vom Eisbaden ab.
Folge einem Bach deiner Region bis zu seinem Ursprung. Solche Wanderungen bieten dir ein Potpourri von Eindrücken: entlang an wilden und unbändigem Gewässer, kommst du weiter flussaufwärts an ruhigen und lauschigen Plätzen vorbei. Am Ursprung angekommen lässt sich gemütlich ein Feuer machen und die Winterlandschaft geniessen. Das Schöne an dieser Art von Wanderung ist, dass du keine Route planen musst, denn der Fluss gibt dir die Strecke vor. Versuche dabei, stets so nah wie möglich am Fluss zu bleiben und die Wege trotzdem nicht zu verlassen. Flussufer-Wanderungen lohnen sich übrigens zu jeder Jahreszeit.
Hinweis: Bei Wanderungen entlang Wildbächen solltest du unbedingt die Wettersituation im Auge behalten. Tobt in der Nähe ein Gewitter, kann der Wasserspiegel schnell stark ansteigen.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)