Jonas Jäggy
Was soll ich zum Bouldern anziehen? Was darf ich als Neuling auf keinen Fall vergessen? Verkaufsberater Alex packt zum Bouldern in der Halle seinen Rucksack und teilt seine Packliste.
Fürs Bouldern ist nicht viel Ausrüstung nötig. Mit der richtigen Bekleidung, passenden Kletterfinken und einem Chalkbag bist du dabei. Mit den folgenden Tipps bist du bereit fürs Bouldern.
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Mein Mantra bei der Wahl von Kletter- und Boulderbekleidung: Bequem muss sie sein. Speziell bei der Hose gebe ich Acht, dass die Kletterfinken nicht verschluckt werden. Beim Antreten von kleinen Tritten möchte ich freie Sicht auf die Schuhspitze haben. Nur so kann ich präzise antreten. Bei einem Heelhook sollte die Hose auch nicht über die Fersen rutschen. Da brauche ich den Halt durch die Reibung des Kletterschuhs unbedingt.
Mir gefallen daher Hosen mit einem Saum oder Gummizug am Knöchel besonders gut. Lange Hosen schützen die Haut besser vor Kratzern. Und Hosen mit Gummizug kann ich bei heissen Temperaturen in die Kniekehle ziehen.
Zum Bouldern in der Halle greife ich gerne zu weicheren Kletterfinken als draussen am Fels. Indoor gibt es an sehr steilen Wänden einfache Routen, die draussen in diesem Grad nicht annährend existieren. Da gefällt es mir, wenn ich mit weichen Kletterfinken kleine Tritte «anziehen» kann und ein feines Gespür habe. Ebenfalls bringe ich so mehr Reibung auf ein abschüssiges Volumen als mit einem harten Kletterfinken.
Bist du neu in der Boulderhalle? Mein Tipp: Wähle spezielle Einsteigerschuhe. Diese sind bewusst nicht ganz so weich und bieten dem Fuss Halt. Und schonen deine Zehen davor, mit deinem ganzen Körpergewicht überlastet zu werden. Aber ganz egal, auf welchem Niveau du boulderst: Die Schuhe solltest du vor dem Kauf unbedingt anprobieren. Fürs Training an Holz-Systemwänden liebe ich persönlich den Furia Air. Für diesen Schuh ist die Bezeichung «Klettersocken» viel treffender als Kletterfinken.
Probiere neue Kletterfinken vor dem Kauf undedingt an und lass dich in unseren Filialen beraten.
Magnesium und ChalkbagÜber Magnesium könnte ich stundenlang fachsimpeln. Aber hier gibt es weder richtig noch falsch. Ausprobieren lautet die Devise. Denn ob grobkörnig, fein gemahlen, flüssig oder als Block, premium oder preiswert ist Geschmacksache.
Mein Tipp: Infomiere dich bei deiner Boulderhalle, ob eine bestimmte Art von Magnesium nicht gerne gesehen wird.
Zum Bouldern bevorzuge ich einen Chalkbag mit grosser Öffnung. Am besten steht er stabil auf den weichen Matten und hat zusätzlich Platz um Tape, Nagelklipper, Bürste oder eine Stoppuhr fürs Training zu verstauen.
Gummiball und Gummiring helfen dir dabei, deine Finger vor dem Klettern aufzuwärmen und zu mobilisieren. Knete, reibe und strecke deine Finger gründlich.
Um Fingerkraft aufzubauen, solltest du primär regelmässig Bouldern. Kommst du nach ein bis zwei Jahren aber an ein Limit, gibt es spezifische Trainingsgeräte. Diese empfehle ich blutigen Neulingen nicht, denn es besteht ein Verletzungsrisiko. Viele Boulderhallen bieten Einführungskurse für den Trainingsbereich an, die sich lohnen.
In einigen Boulderhallen wirst du schräg beäugt, wenn du einen Griff mit deiner coolen Holzbürste mit natürlichen Borsten reinigst. Anderorts wirst du komisch angeschaut, wenn du es nicht tust. Griffe und Tritte werden mit der Zeit etwas schmierig. Gummi, Magnesium und Hautpartikel nisten sich in der Beschichtung des Griffes ein. Mit der Bürste gibst du dem Griff schnell den Grip zurück. Zum Reinigen eines Slopers gibt es grosse Bürsten, für winzig kleine Tritte entsprechend kleine Bürsten. Die Boulderer nach dir werden es dir danken.
Wer kennt sie nicht, die Michael Jacksons vom Boulderraum. An jedem Finger mehrere Tapes, die Magisches bewirken sollen.
Tape wird meiner Erfahrung nach oftmals falsch eingesetzt. Lass deinen Fingern lieber Zeit, sich an die Belastung zu gewöhnen. Ja, es kann Blasen geben und ja, die Finger können nach einer harten Bouldersession schon mal schmerzen. Hör bitte auf deinen Körper und gönn ihm genug Pausen, um zu regenerieren. Ich klettere nun schon seit mehr als 23 Jahren und schätze meinen Tape-Verbrauch auf weniger als 10 Meter.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)