Julian Rohn
Auf einer Bikepacking-Tour packst du dein Velo so, dass du trotz Gepäck sportlich unterwegs bist. Hier findest du Tipps für dein Abenteuer: Welche Ausrüstung brauche ich? Wie plane ich die Verpflegung und was hilft beim Navigieren?
Das Velo ist für viele Reisen das ideale Fortbewegungsmittel. Unterwegs erlebst du die Menschen, das Wetter und die Landschaft viel eindrücklicher und direkter als mit dem Auto. Und anders als bei einer Reise zu Fuss, schaffst du trotzdem zügig grössere Distanzen.
Bei einer klassischen Veloreise nutzt du dein Bike als gutmütigen, aber eher schwerfälligen Packesel. Die Gepäckträger behängst du mit grossen Front-Roller- und Back-Roller-Taschen. Beim Bikepacking hingegen möchtest du die sportlichen Fahreigenschaften und die Geländegängigkeit deines Velos erhalten – egal ob Gravelbike, Moutainbike oder Rennvelo. Du bist aber nicht zwangsläufig in extremen Gegenden oder über lange Distanzen unterwegs. Auch für kurze Touren mit einer oder zwei Übernachtungen eignet sich Bikepacking bestens.
Folgend findest du wichtige Tipps zu Ausrüstung und Wissen, dass dir auf deiner Tour hilft.
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Du weisst nicht, welche Taschen an dein Velo passen? Oder welche du überhaupt benötigst? Komm in unseren Filialen in Bern oder Zürich vorbei. Dort kannst du bei den Bikepacking-Stationen dein eigenes Velo oder ein Ausstellerbike probepacken. Wir stellen dir die Taschen und Ausrüstung wie Kocher, Topf oder Bekleidung zur Verfügung. Du kannst auch gleich alles wägen. Auf einer kurzen Testfahrt spürst du dann, wie sich dein Velo bepackt verhält.
Bikepacking-TaschenModerne Bikepacking-Taschen sitzen sehr fest und eng am Velo. So kannst du trotz Gepäck Singletrails fahren oder relativ windschnittig Tempo machen. Meist besteht ein Bikepacking-Set aus einer grossen Satteltasche, einer Rahmentasche und einem Handlebar-Pack am Lenker. Ergänzen kannst du diese Grundausstattung mit kleinen Accessoire-Taschen am Oberrohr, an der Gabel oder am Lenker deines Velos. Und natürlich durch Flaschenhalter für den Transport von Wasser. Im Vergleich zu klassischen Reisevelo-Taschen musst du dir bei den kleineren Bikepacking-Taschen genauer überlegen, was du unterwegs brauchst.
Versuche beim Bikepacking möglichst ohne Rucksack auszukommen – und wenn es nicht anders geht, dann nimm nur einen ganz leichten. Denn ohne Gepäck auf dem Rücken verspannen sich deine Schultern nicht so schnell und dein Rücken ist besser belüftet. Im Sommer auf langen Anstiegen macht das einen grossen Unterschied.
Weil du beim Bikepacking sowieso mit wenig und leichter Ausrüstung unterwegs bist, kannst du das grosse Vier-Personen-Zelt zu Hause lassen. Je nach Komfortbedürfnis und Wetterverhältnissen kommst du auch mit einem Tarp oder einem leichten Zwei-Personen-Zelt plus Schlafsack und Isomatte aus. Wichtig bleibt ein kleines Packmass – achte unbedingt auch auf ein kompaktes Zeltgestänge! Alles Gepäck fürs Schlafen findet meistens gut Platz im Handlebar-Pack am Lenker.
Übernachte wenn möglich auf einem offiziellen Campingplatz. Auch eine Tour mit Übernachtung in Pensionen kann sinnvoll sein. Die Unterkünfte lassen sich per App meist direkt aus dem Sattel buchen. So kannst du auf Schlafsack, Matte und Zelt verzichten und bist noch leichter unterwegs.
Wenn deine Tour immer wieder die Zivilisation streift, verzichte möglichst darauf, einen grossen Vorrat an Essen und Wasser mitzuschleppen. Denn anders als auf einer Wanderung zu Fuss, bist du mit dem Velo schnell ein paar Kilometer weiter bei der nächsten Bäckerei, Pizzeria oder bei einem Supermarkt. Dank Smartphone und Google Maps findest du die meist problemlos.
Falls du einen Kocher mitnimmst, sollte der möglichst klein sein. Verzichte auf grosse Töpfe und viel Geschirr. Ein kleiner Topf, ein Becher und eine Faltschüssel reichen meist aus.
Pack lieber wenige Teile ein, die du dafür für mehrere Zwecke nutzen kannst. Schliesslich muss deine Kleidung nicht nur auf dem Velo, sondern auch am Abend am Lagerfeuer oder auf dem Campingplatz funktionieren. So können zum Beispiel ein paar Beinlinge und eine kurze Hose die lange Hose ersetzen. Vergiss nicht, eine wärmende Kunstfaser- oder Daunenjacke einzupacken. Denn sobald du verschwitzt stehen bleibst, wird es schnell kühl. Wenn du längere Strecken fährst, trage unbedingt eine richtige Velohose mit Polster. Die gibt es auch als Radunterhosen, die du unsichtbar unter einer normalen Hose oder Shorts tragen kannst.
Je sportlicher und länger du auf deiner Bikepacking-Tour fahren willst, desto mehr solltest du deine Kleidung danach ausrichten. Velobekleidung ist speziell auf die Sitzposition und deine Bedürfnisse auf dem Velo zugeschnitten. Veloschuhe mit einem Klicksystem sind eine Geschmacksfrage, können dir aber helfen, effizienter voranzukommen. Unbedingt empfehlen wir dir einen Velohelm und eine Velobrille.
Auf dem Velo bist du so schnell unterwegs, dass du nicht bei jeder Abzweigung auf eine Karte schauen magst. Viele GPS-Geräte und Velocomputer bieten eine eingebaute Routing-Funktion, die dir eine Route nach deinen Vorgaben berechnet. Die Geräte berücksichtigen beispielsweise, wenn du auf Trails fahren möchtest oder Schotter bevorzugst.
Wenn du häufig im Gelände fährst, sind GPS-Tracks meistens praktischer. Denen fährst du einfach nur nach. Auch GPS-Uhren und Smartwatches können dir bei der Navigation helfen. Beachte aber, dass die Displays deutlich kleiner sind. Auch dein Smartphone kannst du benutzen. Die Navigation per GPS kostet jedoch viel Akku. Unser Tipp: Nimm immer eine kleine Powerbank mit, damit du im Notfall den Akku laden kannst. Und egal welches Gerät: Wichtig ist eine feste Montage und dass es deinen Blick während der Fahrt nicht einschränkt.
Auf Plattformen wie Komoot kannst du Routen planen oder bereits bewährte Tourenvorschläge entdecken. Das schöne beim Bikepacking ist aber unter anderem, dass du dich einfach mal treiben lassen kannst.
(Mit der TransaCard immer kostenlos)